Neuer Verein in Lüneburg zeigt Betroffenen kostenlos Wege aus der Schuldenfalle.

Lüneburg. Das Konto tief  in den Miesen, Rechnungen, Mahnungen und Vollstreckungsbescheide stapeln sich ungeöffnet, Raten können nicht bedient werden und der Gerichtsvollzieher kündigt sich auch schon an- spätestens dann wird es Zeit für eine Schuldnerberatung. Ein neuer Verein in Lüneburg bietet Hilfe in solchen Fällen jetzt kostenlos an. ,,Schuldenhilfe Sofort“ heißt er und hat sein Büro seit wenigen Wochen in der Lüneburger Altstadt (Auf der Altstadt 39). ,,Wir sind ein Team aus Juristen, Bankkaufmann, Pädagogen und Steuerberatern“, erklärt Daniela De Matteis, stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Sie hat das Modell in Hannover kennengelernt und jetzt mit ihrer Kollegin und Freundin Kerstin Wesseloh nach Lüneburg gebracht. Das Besondere ,,Für den Schuldner ist die Beratung absolut kostenlos, unsere Kosten trägt das Land Niedersachsen.

Mit diesem Modell will das Land Niedersachsen die Gerichte entlasten, die von Insolvenzverfahren  förmlich überrannt werden.

Viele flüchten vor den Schulden

Pädagogin De Matteis weiß: ,,Viele verkriechen sich vor den Schulden,  sind regelrecht auf der Flucht vor den Gläubigern.“ Bei der Schuldenhilfe will man Betroffenen helfen,  das häufig vorherrschende Chaos bewältigen: ,,Wir machen zusammen mit dem Schuldner eine Bestandsaufnahme, recherchieren den Schuldenstand, schauen, ob Einkommen für einen Vergleich da ist und nehmen Kontakt mit den Gläubigern auf“, erklären Daniela De Matteis und Kirstin Graumann.  Auch bei der Einrichtung eines sogenannten ,,P-Kontos“, das nicht gepfändet werden kann, sind die Experten behilflich. Vorteil  des neuen Vereins: Schuldner erhalten Schuldenberatung und Unterstützung ohne Wartezeit und sie benötigen auch keinen Betreuungsschein, wie es bei anderen  Beratungsstellen der Fall ist. Zudem bekommen die Gläubiger mit der professionellen Schuldenhilfe einen verlässlichen Ansprechpartner.

Privatinsolvenz als Neuanfang

Nicht immer kommt es jedoch zu einem Vergleich: Häufig ist Privatinsolvenz die bessere Lösung“, weiß Daniela De Matteis. Und die wird gar nicht so selten in Anspruch genommen. Im vergangenen Jahr beantragten in Deutschland über 91000 Menschen die Privatinsolvenz, um einen Weg aus dem Schuldenchaos zu finden. Sechs Jahre lang muss  man dafür mit einem Freibetrag von 1045 Euro auskommen, der Rest geht an die Gläubiger.

Übersteht der Gläubiger diese ,,Wohlhaltensperiode“, steht am Ende die ,,Restschuldbefreiung“ und damit die Chance auf einen Neuanfang. ,,Seit dem Juli 2014 kann die Privatinsolvenz auch auf drei Jahre verkürzt werden.“, wissen die Schuldenberater. Dann gelten allerdings andere Regeln, müssen  mindestens 35 Prozent der Forderungen beglichen und die Kosten des Verfahrens getragen werden. Ob Insolvenz oder nicht- wer in finanzieller Not ist, sollte sich nicht scheuen, die Hilfe von Experten anzunehmen- je früher, desto besser, denn: Die Leute kommen oft erst, wenn`s richtig brennt.“

Der Verein ,,Schuldenhilfe Sofort“ bietet zweimal pro Woche offene Sprechzeiten an:

montags von                            10:00 -16:00 Uhr
mittwochs von                          10:00- 16:00 Uhr

Weitere  Termine nach Vereinbarung unter  04131 7573960

Mehr  Infos gibt es im Internet unter www.schuldenhilfe-sofort.de

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